Jeder zehnte Bewerber hat schon einmal bei Jobantritt geghostet. Super-ärgerlich für Arbeitgeber, aber oft vermeidbar – jedenfalls wenn man die Kandidaten fragt. Aber wie? 🤔
Laut einer aktuellen Spiegel-Meldung haben sich in einer aktuellen Umfrage 10% der Bewerber zum Ghosting bekannt.
Gefragt nach den Gründen, verwiesen nur 25% der Befragten auf ein besseres Jobangebot. Alle anderen Ursachen hätten Arbeitgeber mit einem besseren “Pre-Boarding” vermeiden können.
Grund 1️⃣
Was Bewerber sagen
Teils hätten sich Führungskräfte im Bewerbungsprozess nicht persönlich vorgestellt, teils durften sie das Team vorab nicht kennenlernen.
Was Arbeitgeber tun können
Eine einfache Lösung: Ist das zweite Job-Interview gut gelaufen, wird der potentielle neue Mitarbeiter zum Lunch mit dem Team, aber ohne Chef eingeladen. So haben beide Seiten Gelegenheit zu prüfen, ob die Chemie stimmt.
Grund 2️⃣
Was Bewerber sagen
Nach Vertragsunterschrift und vor Jobantritt habe sich das Unternehmen nicht mehr gemeldet oder die Kandidaten z.B. zu Veranstaltungen eingeladen
Was Arbeitgeber tun können
Ja, die Erwartungshaltung ist hoch. Aber sie bietet auch Gelegenheit, alle neuen Mitarbeiter frühzeitig stärker an das Unternehmen zu binden.
Möglichkeiten gibt es viele, und sie lassen sich in die Standardprozesse einbauen : Ein Welcome-Package nach Vertragsunterschrift, eine Willkommens-Mail vom Vorgesetzten, erste Onboarding-Videos, eine handgeschriebene Postkarte vom neuen Team oder Einladungen zum Feierabend-Get-together.
Grund 3️⃣
Was Bewerber sagen
Der persönliche Umgang habe sich plötzlich negativ verändert und Aufgaben seien nachträglich verändert worden.
Was Arbeitgeber tun können
Ganz ehrlich: In so einem Fall würden wir auch die Beine in die Hand nehmen. Wenn es schon so früh an Transparenz, Ehrlichkeit und Authentizität mangelt, sollten Arbeitgeber dringend an der Kultur im Ganzen arbeiten.
P.S.:
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Unabhängig von den Gründen, einen Job nicht anzutreten, geht Ghosting gar nicht. Das Mindeste ist eine ehrliche und möglichst frühzeitige Kommunikation der eigenen Entscheidung und der Beweggründe dafür.
(Bild: ArtFamily / Shutterstock)