Juristische Arbeitgeber aufgepasst: In den nächsten Jahren wird die Justiz ganz massiv um die besten Talente konkurrieren.
Warum? Ganz einfach: Es geht gar nicht anders, denn der Personalmangel in Staatsanwaltschaft und an Gerichten droht systemkritisch zu werden.
Zwischen 2022 und 2030 erreichen fast 30% der Richter und Staatsanwälte die Pensionsgrenze. Die Justiz müsste laufend circa 12% der Jura-Absolventen rekrutieren, um den Verlust auszugleichen. Das wären also zwei Drittel der Prädikatsjuristen, denn solche will man ja eigentlich als Richter sehen.
Wenn man sich die Verteilung auf die Bundesländer anschaut, geht es ans Eingemachte. Durch den Wende-Effekt gehen in Thüringen bis 2030 61% der Richter und Staatsanwälte in den Ruhestand, in MVP 55% und in Sachsen 46%. In Berlin sind es immer noch 39%.
Ausgerechnet dort, wo aktuell ohnehin schon viele Menschen mit den staatlichen Strukturen hadern, könnte eine der staatlichen Gewalten einen Teil ihrer Handlungsfähigkeit einbüßen.